Die Gärten von Etretat

Madame Thébault, eine berühmte Schauspielerin um die Wende des 19. Jahrhunderts, ist die Besitzerin der Villa Roxelane, die in Erinnerung an die rebellische Frau von Sultan Suleiman dem Prächtigen getauft wurde, deren Rolle sie interpretierte.

Das Anwesen bietet einen herrlichen Blick auf die Aiguille Creuse („Hohle Nadel”) und die Klippe. 1905 pflanzt sie, inspiriert von der Arbeit des impressionistischen Malers Claude Monet, einen Baum in ihrem Garten und schafft damit die erste Baumgrenze auf der Klippe von Amont. Dies ist der erste Schritt, der mehr als ein Jahrhundert später zur Schaffung der Gärten von Étretat führen wird.

Gärten, die die Topiary-Kunst und zeitgenössische Kreationen feiern

Der international bekannte Landschaftsarchitekt Alexandre Grivko ließ sich 2016 von der Flora der normannischen Küste inspirieren, um die Gärten der Villa auf einer Fläche von weniger als einem Hektar wiederzubeleben. Er zeichnet einen komplexen und faszinierenden Parcours aus Pflanzenskulpturen.

Eine Sammlung zeitgenössischer Kunst, die sich perfekt in die Architektur des Gartens einfügt, unterstreicht die Reise des Besuchers und ermöglicht es, das Werk menschlicher Hände harmonisch mit dem der Natur zu verbinden.

Die Gärten von Étretat finden auf verschiedenen Flächen statt, jede mit ihrem eigenen Charme, aber vereint durch die gleiche Inspiration. Unabhängig vom Blickwinkel dominiert daher der Eindruck der starken Einheit eines Gesamtdesigns. Die Gärten bieten dem Besucher endlich eine außergewöhnliche Öffnung in die sie umgebenden Landschaft und ermöglichen die Entdeckung einer atemberaubenden Perspektive auf das Meer, den Strand und die Klippen.

Im Jahr 2019 gewannen die Gärten von Etretat den European Garden Award (geschaffen vom European Garden Heritage Network) in der Kategorie „Beste Restaurierung oder Aufwertung eines historischen Parks oder Gartens”.